Univerciné Allemand 2008 / Univerciné Deutschland Nantes 2008
Deutsche Komödie auf Nantaiser Leinwand
André Erkau spricht über seinen film Selsbtgespräche
Mit einer Komödie begann das Filmfestival Univerciné allemand 2008, auch wenn dieses Jahr dem Publikum eine besondere Retrospektive der deutschen Dokumentarfilmproduktion präsentiert wurde. „Selbstgespräche“ spricht jeden an, „Selbstgespräche“ ist eine merkwürdige Zusammensetzung von alltäglichen Situationen, die mit Abstand und Humor von Andre Erkau betrachtet werden. So zeigt der Regisseur mit seinem ersten Spielfilm, dass Komödien auch zum deutschen Filmrepertoire gehören. Retrouvez cet article en version française.
1968 in Dortmund geboren, studierte Andre Erkau zuerst Theater in Hamburg. 2001 bis 2005 hat er sich endlich entschieden, sich mit der Produktion von Filmen zu beschäftigen und Geschichten auf weiße Leinwand zu werfen. Sein erster Spielfilm Selbstgespräche wurde dieses Jahr mit dem Max Ophüls Preis verzeichnet.
Fragil : Vor allem, warum dieser Film ?
André Erkau : Menschen, Gespräche, Unterhaltung, und wie sich die Menschen damit beschäftigen- das sind komplexe Einrichtungen, die mich sehr faszinieren. Dieses Thema interessiert mich ganz besonders. Ich habe beobachtet, wie schwierig Kommunikation für Menschen ist. Wie schwer es ihnen fällt Brücken zu schlagen. Und dann, zweitens, dieser Kontakt mit sich selbst.
"Ich habe beobachtet, wie schwierig Kommunikation für Menschen ist"
Im Film ist man mit verschiedenen Aspekten und verschiedenen Figuren konfrontiert. Die vier Hauptfiguren stellen unterschiedliche Visionen und Reaktionen dar. Zum einen gibt es den Coach, einen Mann, der immer alles managen will, sehr direkt und kalt. Dann gibt es den “stark Verletzten”, der Sorgen hat einfach voran zu gehen, der zum Beispiel Angst davor hat Erwachsen zu werden … Dann fiel mir der Ort ein : ein Callcenter ! Das ist doch merkwürdig, ein Ort, wo man lernt zu kommunizieren, das fehlte mir ganz genau, deswegen habe ich mich auch dafür entschieden. Es geht einfach um Kommunikation.
Fragil : Haben Sie sich ein besonderes ideologisches Ziel für diesen Film ausgedacht ?
André Erkau : Das Ziel meines Films… Ich hatte mir kein Ziel ausgedacht, außer die Leute gut zu unterhalten. Man kann sich leicht in einer Figur wieder erkennen, ob in Partnerschaften oder Freundschaften. Eigentlich ist es ein leichter Film über Einsamkeit !
Fragil : In welche Sparte der deutschen Filmproduktion würden Sie diesen Film einordnen ?
A. Erkau : Komödien werden in Deutschland sehr selten gemacht. Ich stelle mir vor, eine Situation einfach anders als mit Augenzwinkern zu beobachten, ist eine schwierige Sache in Deutschland. Ich wollte die Fähigkeit verbessern, Situationen, die schwer fallen mit Rückstand zu beobachten, man kann darüber auch lachen ! Die Tragödie wird in Deutschland viel benutzt, die Berliner Schule zum Beispiel verteidigt heutzutage den Hyperrealismus, aber das ist nicht meine Richtung.
"Ich wollte die Fähigkeit verbessern, Situationen, die schwer fallen mit Rückstand zu beobachten, man kann darüber auch lachen!"
Deutschland hat ein sehr vorsichtiges Verhältnis zum Humor. Franzosen, Skandinavier und Engländer gehen damit in der Filmproduktion viel natürlicher um.
Fragil : Welche Selbstgespräche führen Sie denn am liebsten ?
A. E : Ich finde das immer toll, wenn zwei Personen ein gleiches Ereignis erleben können, aber dabei völlig verschiedene Gefühle haben können. Es ist für mich ein merkwürdiges Phänomen ! Das Wundern über die Welt ! Zum Beispiel meine Tochter : Sie ist immer von irgendetwas überrascht, das ich nicht mal wieder erkenne, oder was für mich völlig anders aussieht. Ich liebe die Idee einer Beobachtung auf einer ganz anderen “Welle”. Es geht dem Wort Selbstgespräch ganz ähnlich. Es ist nicht nur ein Monolog im Theater, es hat mehrere Bedeutungen, obwohl es immer noch das gleiche Wort ist. Deswegen bin ich darauf gekommen.
Retrouvez cet article en version française.
Anne Lienhart
Fotos : Anne Lienhart
Mehr Infos :
Univerciné Allemand : die Webseite des Filmfestivals
Centre Culturel Franco-Allemand, Nantes : der Veranstalter des Festivals
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